27. Mai 2025
Eine wandelbare Konstante: Antisemitismus als Kernelement der extremen Rechten und darüber hinaus
Rassenlehre, deutsche Vernichtungspolitik oder Vorstellungen von einer ‚jüdischen Weltverschwörung‘ sind nur die deutlichsten Ausprägungen des Antisemitismus, jenes Kernelements extrem rechter Ideologie. Der Antisemitismus ist gleichzeitig aber ein gesamtgesellschaftliches Phänomen und weit über die extreme Rechte hinaus verbreitet. Seit dem Pogrom der Hamas am 7. Oktober 2023 in Israel erschüttert eine Welle antisemitischer Ereignisse die Welt – von denen viele gerade nicht von extrem Rechten ausgehen, sondern häufig einem progressiven Selbstverständnis der Verursacher:innen entspringen. Die extreme Rechte mobilisiert indes neben Rassismus, Nationalismus und Antifeminismus erfolgreich auch das antisemitische Ressentiment.
Nach einer kurzen Einordnung des Antisemitismus im Rechtsextremismus und seiner Bedeutung wird der Vortrag auf Traditionslinien von Verschwörungsideologie, Erinnerungsabwehr und Antizionismus im rechten Antisemitismus eingehen. Anhand aktueller Beispiele werden die zentralen offenen und codierten Ausdrucksweisen von Antisemitismus in der extremen Rechten und darüber hinaus diskutiert.
Nikolai Schreiter ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Lehrstühlen für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Vergleichende Regierungslehre und für Soziologie der Universität Passau. Er forscht zu gegenwärtigem Antisemitismus und Antizionismus, der extremen Rechten in Bayern und kritischer Theorie.
Der Vortrag ist eine Veranstaltung, die im Rahmen der Wanderausstellung „Antisemitismus in Bayern“ stattfindet.
Die Veranstaltungsreihe wird vom Oberpfälzer Bündnis für Toleranz und Menschenrechte Neumarkt, dem Kreisjugendring und der Stadt Neumarkt durchgeführt.
Der Eintritt ist frei. Anmeldung unter: www.buergerhaus-neumarkt.de